EDCR Archiv: Archäologische Funde

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Bergungen der Archäologen auf dem Flugplatz Rerik-Zweedorf

Die Archäologen haben so viel Keramik und alles mögliche aus Flint gefunden, dass sie wohl mit der Auswertung den Winter über beschäftigt sind. Diese Fotos sind vom 11. August 2009, insgesamt wurden einen Monat lang Bergungen vorgenommen.

Flugplatz Rerik-Zweedorf EDCR Flugplatz Rerik-Zweedorf EDCR Flugplatz Rerik-Zweedorf EDCR Flugplatz Rerik-Zweedorf EDCR Flugplatz Rerik-Zweedorf EDCR
Flugplatz Rerik-Zweedorf EDCR Flugplatz Rerik-Zweedorf EDCR Flugplatz Rerik-Zweedorf EDCR Flugplatz Rerik-Zweedorf EDCR Flugplatz Rerik-Zweedorf EDCR

aus dem Artikel von Thomas Hoppe / Lokalteil der Ostsee-Zeitung vom 11.09.2009

...„Das sind immerhin Funde aus der Jungbronzezeit von vor 3000 Jahren und sogar ein paar steinzeitliche von vor 5000 bis 6000 Jahren“, schwärmt fast ein bisschen der hiesige Grabungsleiter, Rainer Konczak (48). Sein Team schaut hier vor den Erschließungsarbeiten für das geplante Fliegerdorf nach Belegen für die Besiedlung dieser Gegend vor Tausenden Jahren.

„Das, was wir hier finden und dokumentieren, sind ja eigentlich nur Puzzleteile. Wenn man dann alle diese Flächen zusammensetzt, bekommt man die Siedlungsgeschichte heraus“, erklärt Beate Hein, Grabungsassistentin des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege, den Sinn ihrer wochenlangen Arbeit, bevor hier moderne Wasser-, Strom- und Telefonleitungen die Spuren unserer Vorfahren für immer verwischen.

Bedeutungsschwer spricht dann auch Teamleiter Rainer Konczak von der „richtig alten Kulturlandschaft Kühlung“. Die Region sei eine „bronzezeitliche, auch steinzeitliche Siedlungskammer“. Er ist der Mann, der prompt dem Bagger folgt, wenn dieser die erste Bodenschicht mit den Pflanzen abzieht. Wie die Möve auf dem Acker. Doch seine Leckerbissen in der Erde sind die angedunkelten Siedlungsbelege im Boden — dort wird gebuddelt. „Da ich nicht weiß, was dann kommt, gibt es eigentlich jedes Mal eine Überraschung“, sagt er. Hier nahe des Flugplatz-Rollfeldes entdeckten die Archäologen „Werkabfall“ aus der Bronze- und sogar aus der Steinzeit. Unzählige Meißelbruchstücke würden davon zeugen, dass die hier schon spezialisiert waren, meint Rainer Konczak.

Rainer Konczak erläutert anhand einer größeren Gefäßscherbe... wie vor Tausenden Jahren der Ton bearbeitet worden ist: „Hier sehen Sie eine Kammstrichverzierung. Mit einem mehrzinkigen Gerät wurde sie in den Ton eingeritzt. Der Ton selbst wurde vorher mit Steingrus vermengt. So hielt das Gefäß dem Brennen stand. Übrigens wurde in der Bronzezeit, wenn die Bronze knapp war, weil Wege in den Orient versperrt waren, auf Feuerstein-Ersatz zurückgegriffen, weiß Rainer Konczak.


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